Inhaltswarnung: Dieser Artikel behandelt historische Ereignisse im Zusammenhang mit der Gewalt des Zweiten Weltkriegs, Besatzung und Widerstandsaktivitäten, die als belastend empfunden werden können. Ziel ist es, über den Mut der Widerstandskämpfer und die menschlichen Kosten des Krieges aufzuklären und zur Reflexion über Menschenrechte und den Kampf gegen Unterdrückung anzuregen.
Nancy Wake (1912–2011), geboren in Neuseeland und aufgewachsen in Australien, wurde zu einer der berühmtesten alliierten Agentinnen des Zweiten Weltkriegs. Bekannt als die „Weiße Maus“ für ihre Fähigkeit, der Gestapo zu entkommen, führte sie die französische Résistance, koordinierte Sabotageaktionen und half bei Fluchten. Ihr Hass auf den Nationalsozialismus, ausgelöst durch antisemitische Gewalt in Wien, trieb sie dazu, alles zu riskieren. Diese Analyse, basierend auf verifizierten Quellen wie Wakes Autobiografie The White Mouse und historischen Aufzeichnungen des Australian War Memorial, bietet einen objektiven Überblick über ihr Leben, ihren Heldenmut im Krieg und ihr Vermächtnis und regt zur Diskussion über die Kraft des individuellen Widerstands gegen Tyrannei an.

Frühes Leben und Weg zum Journalismus
Nancy Grace Augusta Wake wurde am 30. August 1912 in Wellington, Neuseeland, als jüngstes von sechs Kindern von Charles Wake, einem neuseeländischen Journalisten, und Ella Wake geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern zog sie im Alter von zwei Jahren mit ihrer Mutter nach Sydney, Australien, wo sie in schwierigen Verhältnissen aufwuchs. Von rebellischer Natur, verließ Wake mit 16 die Schule und arbeitete als Krankenschwestergehilfin, bevor sie von einer Tante 200 Pfund erbte – genug, um 1932 nach London zu reisen.
Entschlossen, der Armut zu entkommen, nahm sie verschiedene Gelegenheitsjobs an, bevor sie 1937 als Korrespondentin der Hearst-Presse nach Paris kam. Ihre fließenden Französischkenntnisse und ihr Charme öffneten ihr die Türen der europäischen Gesellschaft. 1938 berichtete sie über den Anschluss, Hitlers Annexion Österreichs am 12. März, und wurde Zeugin, wie Nazi-Schlägertrupps Juden auf den Straßen Wiens misshandelten. Diese Szenen von Gewalt gegen Frauen und Kinder entfachten ihren lebenslangen Hass auf den Nationalsozialismus und verwandelten sie von einer Beobachterin in eine Aktivistin.
Ehe und Fall Frankreichs
Im November 1939 heiratete Wake Henri Fiocca, einen wohlhabenden Industriellen aus Marseille, den sie 1937 kennengelernt hatte. Ihre Ehe bot Stabilität im Schatten des drohenden Krieges. Der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen und endete am 6. Oktober mit der sowjetischen Teilung des Landes.
Die Schlacht um Frankreich begann am 10. Mai 1940, als Deutschland Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande in nur sechs Wochen überrannte. Paris fiel am 14. Juni, und das Waffenstillstandsabkommen vom 22. Juni teilte Frankreich in besetzte und Vichy-Zonen. Als Journalistin berichtete Wake von der Front; ihre Ehe mit Henri verankerte sie im besetzten Marseille.
Beitritt zur französischen Résistance

Wakes antinazistischer Eifer führte sie 1940 in die Résistance, wo sie ihre Mittel nutzte, um Lebensmittel und Nachrichten zu schmuggeln. Bis 1941 koordinierte sie Fluchtrouten für alliierte Flieger, jüdische Flüchtlinge und abgeschossene Piloten, was sie auf die „meistgesuchte Liste“ der Gestapo brachte. Ihr Spitzname „Weiße Maus“ stammte von ihrer Fähigkeit, durch Verkleidung und schnelles Denken der Gefangennahme zu entkommen.
1943 wurde sie in Großbritannien ausgebildet und am 29. Februar 1944 als Agentin des Special Operations Executive (SOE) über dem besetzten Frankreich abgesetzt. Als Anführerin von 7.000 Maquis-Kämpfern in der Region Auvergne organisierte sie Sabotageakte: die Zerstörung von Brücken, Eisenbahnlinien und deutschen Konvois. Ihre Furchtlosigkeit war legendär – sie legte 480 Kilometer mit dem Fahrrad zurück, um ein Funkgerät zu ersetzen, und tötete bei einem Überfall einen SS-Wachposten mit bloßen Händen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Ihre Entschlossenheit – die ihr den Spitznamen „La Madone aux mitrailleuses“ (Madonna mit den Maschinengewehren) einbrachte – störte deutsche Operationen vor dem D-Day und unterstützte den Vormarsch der Alliierten.
Nachkriegsleben und Anerkennung

Nach der Befreiung erfuhr Wake, dass Henri 1943 von der Gestapo wegen ihrer Aktivitäten gefoltert und hingerichtet worden war. Am Boden zerstört kehrte sie 1946 nach Australien zurück, heiratete später John Forward, ließ sich jedoch 1950 wieder scheiden. Sie arbeitete als Journalistin und kandidierte für politische Ämter, musste jedoch starken Sexismus erleben.
Wake erhielt zahlreiche Auszeichnungen: die britische George Medal, das französische Croix de Guerre und die amerikanische Medal of Freedom. 2004 veröffentlichte sie im Alter von 91 Jahren ihre Autobiografie The White Mouse. Sie starb am 7. August 2011 im Alter von 98 Jahren in London, ihre Asche wurde in der Dordogne verstreut.
Vermächtnis und Reflexion
Wakes Geschichte verkörpert individuellen Widerstand gegen den Faschismus. Ihre Fluchten und Sabotageakte retteten Hunderte von Leben und störten die deutsche Kriegslogistik. Historiker wie M.R.D. Foot loben sie als die am höchsten dekorierte Frau des SOE – ein Symbol für die Rolle der Frauen im Widerstand.
Ihre Erfahrungen in Wien verdeutlichen die Gefahren des Antisemitismus und mahnen zur Wachsamkeit gegenüber Diskriminierung.
Nancy Wakes Wandel von der Journalistin zur Widerstandslegende und ihre Demut nach dem Krieg spiegeln unerschütterlichen Mut wider. Von den Schrecken Wiens bis zu den Kämpfen in der Auvergne kämpfte sie mit bloßen Händen und ungebrochenem Geist gegen den Nationalsozialismus. Für Geschichtsliebhaber erinnert Wakes Vermächtnis daran, die Widerstandskämpfer zu ehren, über Menschenrechte zu sprechen und Unterdrückung zu bekämpfen. Verifizierte Quellen wie das Australian War Memorial gewährleisten eine korrekte historische Bildung und inspirieren eine Welt, in der der Mut solcher Helden die Rückkehr der Tyrannei verhindert.