50.000 MENSCHEN WAREN ANWESEND, UM DER ÖFFENTLICHEN HINRICHTUNG DES „NAZI-VIZEBÜRGERMEISTERS“ BEIZUWOHNEN: Das beschämende Ende von Josef Pfitzner – dem Mann, der Lebensmittel an sich riss und eine Hungersnot für unzählige Unschuldige verursachte – ein öffentliches Reinigungsritual für die Stadt Prag _de100

ÄUSSERST SENSIBLE INHALTE – NUR FÜR PERSONEN AB 18 JAHREN⚠️

Dieser Beitrag behandelt Kriegsverbrechen im besetzten Prag und eine öffentliche Hinrichtung im Jahr 1946. Die Inhalte werden ausschließlich zur historischen Bildung und zum Gedenken an die Opfer geteilt.

50.000 Zeugen bei der letzten öffentlichen Hinrichtung in Prag – Josef Pfitzner am 6. September 1946

An einem kühlen Herbstmorgen des 6. September 1946 versammelten sich mehr als 50.000 Tschechoslowaken auf dem Pankrác-Platz in Prag. Sie waren gekommen, um einer der größten öffentlichen Hinrichtungen der Nachkriegszeit in Europa beizuwohnen – und der allerletzten dieser Art in der Tschechoslowakei.

Der Mann, der zum Galgen geführt wurde, war Josef Pfitzner (1901–1946) – ein ehemaliger Geschichtsprofessor an der Karls-Universität in Prag, Anführer der Sudetendeutschen Partei und nach dem Anschluss 1938 stellvertretender Bürgermeister des besetzten Prags.

Als Teil des nationalsozialistischen Unterdrückungsapparats in Böhmen und Mähren war Pfitzner direkt beteiligt an:

 

Unterdrückung tschechischer Intellektueller, Politiker und Juden

Organisation von Massenverhaftungen und Vertreibungen von Tschechen aus dem Sudetenland

Insbesondere half Pfitzner nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich im Jahr 1942 bei der Zusammenstellung von Opferlisten für Vergeltungsaktionen wie die Massaker von Lidice und Ležáky, bei denen Hunderte von Zivilisten, darunter Frauen, getötet wurden.

Verursachung einer Hungersnot:  Er beschlagnahmte Lebensmittelvorräte der tschechischen Bevölkerung, um das deutsche Militär und die Zivilbevölkerung zu versorgen, was zu einer schweren Hungersnot unter der einfachen Bevölkerung führte.

Beihilfe zur Verfolgung und Deportation:  Er arbeitete eng mit der Gestapo zusammen, unterdrückte die tschechische Widerstandsbewegung und beteiligte sich an der Deportation von Juden in Vernichtungslager.

Vertrauensbruch: Als Geschichtsprofessor der Vorkriegszeit nutzte er sein Wissen und seine Autorität, um der Nazi-Propaganda und dem Nazi-Apparat zu dienen, und wurde so selbst zum Symbol für intellektuellen Verrat und die Brutalität des Marionettenregimes.

 

Nach der Befreiung Prags durch die Rote Armee am 9. Mai 1945 wurde Pfitzner zusammen mit Hunderten anderen NS-Funktionären verhaftet. Im August 1946 eröffnete das Außerordentliche Volksgericht in Prag seinen Prozess. Dutzende Zeugen – von Überlebenden bis hin zu ehemaligen politischen Gefangenen – bezeugten Pfitzners Rolle bei der Anordnung von Verhaftungen und Beschlagnahmungen sowie bei der Unterstützung des Holocaust im Protektorat.

Am 29. August 1946 verurteilte ihn das Gericht wegen Hochverrats und Kriegsverbrechen zum Tode.

Vor einer schweigenden Menge bestieg Pfitzner am 6. September das Schafott. Das Urteil wurde umgehend vollstreckt. Dies markierte das Ende der öffentlichen Hinrichtungen in der Tschechoslowakei und der Nachkriegszeit der „Vergeltung“.

Wir erzählen diese Geschichte heute nicht, um Hass zu schüren, sondern um:

Ehrt das Andenken an die Tausenden tschechischen Opfer, die unter der Besatzung starben, darunter auch jene, die in Lidice und in Konzentrationslagern massakriert wurden.

 

Würdigen wir den Mut der Überlebenden, die trotz ihres anhaltenden Traumas ausgesagt haben.

Erinnere jede Generation daran, dass Gerechtigkeit, so verzögert sie auch sein mag, siegen muss, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt.

Offizielle Quellen:

Akten des Prager Außerordentlichen Volksgerichts von 1946 – Tschechisches Nationalarchiv

Fotografien von Svatopluk Sova (Tschechisches Geschichtsmuseum)

Frantisek Beneš, „Das Massaker von Lidice“ (1947)

Eduard Stehlík, „Lidice – Die Geschichte eines tschechischen Dorfes“ (2004)

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